»adamantcz« hat ein hübsches Video mit ein paar netten typografischen Einfällen gebastelt. Die Schnippsel am Anfang sind zwar so ähnlich schon oft eingesetzt worden, aber die im Bogen verschwindende Schrift gegen Mitte des Clips finde ich ganz originell gemacht. Und das für eins meiner Lieblingslieder.
Es ist irgendwie beruhigend zu sehen, dass man Nick Cave doch nicht abzuschreiben braucht. Das Doppelalbum »Abattoir Blues / The Lyre Of Orpheus« nach dem Weggang von Blixa Bargeld war reichlich verkitscht und ließ nicht mehr viel Gutes erwarten. Doch mit dem neuen Projekt Grinderman hat Nick Cave jetzt offensichtlich die Kurve gekriegt. Wieder ein mitunter lautes, streckenweise rockigeres Album, bei dem man auf die Tragfähigkeit der Instrumente vertraut statt alles überzuproduzieren und mit Hintergrundsängerinnen u. dgl. zuzukleistern. Dass »(I Don’t Need You To) Set Me Free« arg nach »The Weeping Song« klingt, ist wirklich kein Unglück, sondern vielmehr genau die richtige Stelle, an die sich anzuknüpfen lohnt. [last.fm]
Vor zwei Jahren wurde bei Morr Music heftig das Masha-Qrella-Album »Unsolved Remained« inseriert. Ich hatte mal kurz den Hörproben gelauscht, aber mich erstaunlicher Weise nicht gleich dafür begeistern können. Vor ein paar Monaten dann hatte ich das Contriva-Album »Seperate Chambers« erstmals gehört und recht bald das Stück »I can wait« favorisiert, bei dem Masha singt. Nun wird gerade »Unsolved Remained« bei Hausmusik billig rausgeschmissen und ich habs anlässlich einer anderen Bestellung dann doch mal mitgeordert. Wie das dann so ist. Die CD ist natürlich unglaublich gut und ich frage mich, was ich da eigentlich vor zwei Jahren gehört bzw. eben nicht gehört hatte. Akustische Gitarre, Mashas Gesang, und dann – bevor es ach so ein Lied wird wie… – Synthesizer, die alles aufbrechen, das wie x-mal gehörte Singer/Songwriter-Songs klingt. Völlig unverdient verramscht. Also nochmal zum Mitschreiben: Bei Morr unter »Releases« mm 052 aufschlagen und probehören (insbesondere z.B. »Everything Shows«), dann bei Hausmusik unter »Angebote« bestellen. (Wer dennoch unbedingt bei Amazon zu etwa dem doppelten Preis bestellen will, benutze bitte diesen Link und spendiere mir die kleine Provision.)
Update: Jetzt gibt’s auch direkt hier was auf die Ohren:
Schon wieder Musikkonsum. Eigentlich will man über sowas ja gar nicht schreiben. Es ist aber einfach zu fantastisch, was Notwists Martin Gretschmann alias Console da vorgelegt hat. (Eigentlich schon im August, aber ich hatte ja kürzlich erst Geburtstag.) Man möchte sagen: elektronische Musik mit menschlichem Antlitz. Eine solche Zartheit hatte ich gar nicht erwartet. Ganz großartig in seinem Minimalismus ist beispielsweise das Brian-Eno-Cover By This River mit dem filigranen Gesang von Miriam Osterrieder. Wo – auch nicht ganz falsch – Martin L. Gore aus dem Vollen seiner elektronischen Zauberkisten schöpfte, zeigt Console gerade durch die Konzentration, was aus dem Stück herauszuholen ist. Oder Magnolia… noch so ein großartiges kleines Liedchen, das einen mit der Welt versöhnen könnte.
(Natürlich bestellt man das lieber bei Hausmusik.)
Für Gershwin-Fans hat Arte laut Prisma-Online ein besonderes Schmankerl parat: Das Musical »Ein süßer Fratz« (»Funny Face«). Bei genauerer Betrachtung ist das Aufgebot an Mitwirkenden jedoch nicht ganz so groß. Dass der Filmproduzent auch einen Teil der Musik verantwortet, mag bei einem Musical nicht verwundern, meinetwegen kann auch der Drehbuchautor Musik beisteuern (beim Million Dollar Hotel lieferte Bono ja auch beides, und das war nicht einmal ein Musical), aber einige haben sich wohl etwas zu oft in die Credits geschmuggelt…
Musical, USA 1957, Regie: Stanley Donen, Buch: Leonard Gershe, Kamera: Ray June, Musik: Ira Gershwin et George Gershwin, George Gershwin und Ira Gershwin, George Gershwin, Ira Gershwin, Roger Edens und Leonard Gershe, Produzent: Roger Edens. Mit: Audrey Hepburn, Fred Astaire, Kay Thompson, Michel Auclair, Robert Flemyng, Robert Fleming, Dovima, Virginia Gibson, Sue England, Ruta Lee, Alex Gerry, Iphigenie Castiglioni, Geneviève Aumont.
After 13 & God, the refreshing cooperation of Anticon’s Themselves and members of the Bavarian band »The Notwist« , here is a fantastic new piece of American hip hop meeting Bavarian indietronics. This time it’s Stefanie Böhm of Ms. John Soda (her band with Notwist member Micha Acher), who contributes to Jel’s new album »Soft Money« singing »All Around« with her beautiful and somehow mysterious voice – and playing the guitar. Phenomenal.